FAQ
Sie haben Fragen zu Milchzähnen, Zahnunfällen, Röntgendiagnostik, Ernährung oder Amalgam? Hier gehen wir auf immer wieder aufkommende Themen ein. Sollten Sie dennoch mehr wissen wollen, fragen Sie einfach bei Ihrem nächsten Besuch nach!
Wann sollte der erste Besuch beim Zahnarzt stattfinden?
Wir empfehlen den ersten Zahnarztbesuch etwa mit Durchbruch des ersten Milchzahns.
Dürfen wir elektrisch putzen?
Wenn es Ihrem Kind mehr Freude macht, elektrisch die Zähne zu putzen und Sie so besser nachputzen können, spricht nichts gegen die elektrische Zahnbürste. Auch schon bei den ganz Kleinen.
Was bewirken Fluoride?
Die Ursache von Karies sind Bakterien, die aus Zucker Säure bilden, welche den Zahnschmelz angreift. Werden die Bakterien-Beläge entfernt, findet eine Reparatur über den Speichel statt. Erst wenn diese Reparatur dem Angriff unterliegt, kommt es zur Ausbildung von „Löchern“. Fluoride unterstützen diesen Reparaturmechanismus. Sie stärken die äußere Schicht des Zahnes – den Zahnschmelz.
Müssen wir auf Zucker verzichten?
Nein. Natürlich birgt Zucker ein Risiko. Niedermolekulare Kohlenhydrate werden leicht von den Kariesbakterien verstoffwechselt und die entstehenden Säuren schaden den Zähnen. Geben Sie Ihrem Kind daher bewusst und nach Vereinbarung Süßes:
- Legen Sie Naschzeiten fest
- Achten Sie auf zuckerfreie Hauptgetränke
- Bieten Sie Ihrem Kind als Zwischenmahlzeit Gemüse und Obst an
Wie lange dürfen wir den Schnuller geben?
Nuckeln ist ein natürlicher Vorgang und befriedigt elementare Bedürfnisse des Babys. Allerdings sollte der Schnuller idealerweise mit dem dritten Geburtstag Ihres Kindes abgewöhnt werden. Denn das Nuckeln kann Zahnfehlstellungen hervorrufen oder angeborene Fehlstellungen verstärken. Tipp: Geben Sie einen Schnuller nur, wenn das Kind sonst am Daumen lutscht, und vermeiden Sie es, den Schnuller als „Tröster“ einzusetzen.
Ab wann sollte mein Kind mit dem Zähneputzen beginnen?
Sobald die ersten Milchzähnchen kommen, ist es an der Zeit, mit dem Zähneputzen zu beginnen. In der Regel ist das mit sechs bis neun Monaten der Fall. Verwenden Sie dazu eine weiche Kinderzahnbürste und eine kleine Menge Kinderzahnpasta (etwa erbsengroß). In dieser geringen Menge ist es vollkommen unbedenklich, wenn Ihr Kind die Zahnpasta verschluckt. Beim Putzen mit der Kinderzahnpasta nehmen die Zähne Ihres Kindes wertvolles Fluorid auf. Dadurch ist die zusätzliche Einnahme von fluoridhaltigen Tabletten nicht notwendig.
Kinder sollten mit einer eigenen Zahnbürste zum Kauen spielen dürfen, um Freude an einer Zahnbürste zu entwickeln. Wird die Zahnbürste nur zweckgebunden eingesetzt, kann das beim Kind Widerstand erzeugen. Dies erklärt, warum ein Teil der Kinder sich gegen die Zahnpflege durch die Eltern wehrt. Eltern sollten ihre eigene Zahnpflege dem Kind sichtbar machen. Das Lernen durch Nachahmung wird unterstützt, wenn die Zahnpflege zur Alltagsroutine gehört.
Wann fallen die Milchzähne aus?
Grundsätzlich spricht man von zwei Wechselgebissphasen. Die erste beginnt etwa im Alter von sechs Jahren. Die Milchfrontzähne im Ober- und Unterkiefer werden langsam locker, fallen aus und die neuen Schneidezähne kommen. Parallel kommen die ersten bleibenden Backenzähne hinter den Milchzähnen.
Als nächstes schließt sich die Ruhephase an, etwa bis zum zehnten Lebensjahr. Mit der zweiten Wechselgebissphase fallen dann die Milcheckzähne aus. Der Zahnwechsel ist erst mit ungefähr 12 bis 13 Jahren abgeschlossen.
Was heißt „Zähne versiegeln“?
Alle Zähne mit einer durch Furchen (Fissuren) und Grübchen zerklüfteten Oberfläche sind besonders kariesgefährdet. Denn tiefe Fissuren bieten Speiseresten und damit den Bakterien gute Haftungsmöglichkeiten und werden von der Zahnbürste nur schwer oder gar nicht erreicht. Prophylaktisch kann man diese Zähne mit einer Versiegelung, einem dünnfließenden Kunststoffmaterial, schützen.
Voraussetzung ist ein vollständig durchgebrochener Zahn. Zudem sollten die Zähne unter adäquater Trockenheit versiegelt werden können. Die erste Versiegelung der bleibenden Zähne kann etwa 6 bis 18 Monate nach Durchbruch der Zahnkrone erfolgen. Bei guter Kooperation Ihres Kindes kann auch die Versieglung der Milchzähne von Vorteil sein.
Der bleibende Zahn hat einen gelblichen Farbton
Häufig erschrecken Eltern über die Farbe der neu durchbrechenden Zähne. Sie erscheinen gelblich. Und es stimmt: Der bleibende Zahn ist dunkler als der Milchzahn, denn er hat eine dickere Dentinschicht. Dies fällt jedoch nur im direkten Vergleich mit den bläulich-weißen Milchzähnen auf. Sobald alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind, werden Ihnen die Zähne nicht mehr gelblich erscheinen.
Der bleibende Zahn hat gelblich-braune Flecken
In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um eine sogenannte MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) – eine Schmelzbildungsstörung, deren genaue Ursache noch nicht abschließend identifiziert ist. Unter Umständen sind diese Zähne nicht nur kariesanfälliger, sondern auch stark temperaturempfindlich. Kommen Sie gerne zeitnah in die Praxis, damit wir mit Ihnen Therapieoptionen besprechen können.
Was tun bei einem Zahnunfall?
Hat Ihr Kind einen Zahnunfall erlitten, kommen Sie so schnell wie möglich in unsere Kinderzahnarztpraxis. Denn eine schnelle Therapie kann ausschlaggebend für den Erfolg und Erhalt des Zahnes sein. Dies gilt besonders für bleibende Schneidezähne. Ist der Zahn verschoben und locker, muss er wieder in seine ursprüngliche Position zurückgebracht und geschient werden. Ist ein Stück vom Zahn oder sogar der ganze Zahn ausgeschlagen, bringen Sie das Stück beziehungsweise den Zahn mit in die Praxis. Sowohl Teile als auch der ganze Zahn können wieder zurückgesetzt werden. Wichtig für den Erfolg ist die richtige Lagerung und Handhabung. Fassen Sie den Zahn bitte ganz vorsichtig und möglichst nur an der Krone, nicht an der Wurzel an.
Am besten lagern Sie den Zahn in einer „Zahnrettungsbox“, die Sie in der Apotheke kaufen können. Haben Sie keine, geht auch kalte H-Milch oder sterile Kochsalzlösung. Bei Milchzähnen gilt: im Zweifelsfall für den bleibenden Zahn. Das heißt: Könnte die Therapie den bleibenden Zahnkeim schädigen, wird lieber der Milchzahn geopfert. So werden ausgeschlagene Milchzähne nicht zurückgesetzt oder Teile wieder angeklebt, sie können aber mit Kunststoff wieder repariert werden.
Ein neuer Zahn kommt neben einem Milchzahn, was ist zu tun?
Das passiert oft und ist nicht tragisch. Besonders häufig kommt es bei den unteren Schneidezähnen vor. In der Regel ist keine Therapie erforderlich – es ist noch kein Milchzahn ewig dringeblieben. Nur wenn der Zahn Beschwerden macht oder Ihr Kind deshalb nicht mehr richtig essen oder putzen kann, müssen wir den Milchzahn „herauszaubern“.
Haben Milchzähne überhaupt Wurzeln?
Ja. Im Verhältnis zur Zahnkrone sind diese sogar länger als die bleibender Zähne. Erst wenn der neue Zahn nachschiebt, werden die Wurzeln langsam aufgelöst, bis der Milchzahn schließlich wackelt und ausfällt.
Ab wann sollte mein Kind Zahnseide benutzen?
Zahnseide dient der Reinigung von Zahnzwischenräumen vor allem bei engstehenden Zähen. Daher gilt: Hat Ihr Kind Zähne, die in engem Kontakt zueinander stehen, sollten Sie unabhängig vom Alter Zahnseide benutzen. Die Mehrzahl der Milchgebisse hat allerdings kleine Lücken, die gut mit der Zahnbürste gereinigt werden können. Regelmäßige Kontrollen bei der Zahnprophylaxe sind deshalb wichtig.
Ist Karies erblich oder übertragbar?
Karies hat immer viele Ursachen. Bakterien bilden aus Zucker eine Säure, die den Zahn angreift. Werden die Bakterien-Beläge entfernt, findet eine Reparatur über den Speichel statt. Erst wenn diese Reparatur dem Angriff unterliegt, kommt es zur Ausbildung von „Löchern“. Vererbt werden kann zum Beispiel die Zusammensetzung des Speichels und damit die Möglichkeit zur Reparatur oder die Form der Zähne und damit die „Angriffsflächen“ für Beläge.
Die Bakterien hingegen werden von den Eltern übertragen im Sinne einer Infektion. Deshalb ist es so wichtig, dass auch Sie als Eltern auf gute Mundhygiene achten, von Ihrem Zahnarzt eine professionelle Zahnprophylaxe durchführen lassen und die Übertragungswege der Bakterien (z.B. Schnuller oder Löffel ablecken) geringhalten. Grundsätzlich gilt: Unabhängig von allen Erbfaktoren kann ein sauberer Zahn nicht krank werden.
Kariöse Milchzähne stecken im Laufe der Zeit auch die neuen Zähne an – besonders die mit sechs Jahren bereits durchbrechenden bleibenden Backenzähne. Aus diesem Grund müssen selbstverständlich auch die Milchzähne behandelt werden, wenn sie von Karies betroffen sind.
Welche Zahnpasta ist die richtige für mein Kind?
Eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta (Fluoridgehalt max. 500 ppm) in erbsengroßer Menge ist bis zum Durchbruch der bleibenden Zähne geeignet. Danach sollte auf eine Erwachsenenzahnpasta umgestellt werden.
Zu diesem Thema gibt es aber individuell viel zu ergänzen, was nur in einem persönlichen Gespräch möglich ist.
Röntgen, muss das wirklich sein?
Bei manchen Kindern stehen die Zähne so eng zusammen, dass eine Karies zwischen den Zähnen mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Entdeckt man ein Loch aber frühzeitig durch ein Röntgenbild, kann es mit viel weniger Aufwand und geringerem Schaden für den Zahn repariert werden. Außerdem können auch schmerzhafte Entzündungen an der Wurzel, die den bleibenden Zahnkeim schädigen, nur auf einem Röntgenbild entdeckt werden.
Um die Strahlenbelastung für Ihr Kind so niedrig wie möglich zu halten, haben wir ein strahlenreduziertes, digitales Röntgengerät in unserer Kinderzahnarztpraxis.
Mein Kind hat Angst, was kann ich tun?
Am besten kommen Sie mit Ihrem Kind einmal zu uns in die Kinderzahnarztpraxis. Hier können wir uns über die Ursachen der Zahnarztangst unterhalten, die Zähne anschauen und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
Bei der Desensibilisierung können wir mit langsamen Schritten und Erklärungen die Zahnarztangst abbauen. In manchen Fällen ist es aber auch ratsam, die Zähne unter Sedierung oder Narkose erst einmal zu reparieren und anschließend das Vertrauen langsam aufzubauen.
Wie entsteht Fläschchen-Karies?
Die Fläschchen-Karies, auch „early childhood caries“ genannt, ist eine besondere Kariesform, die bei Kleinkindern auftritt. Ausgelöst wird sie vor allem durch Fläschchengabe nachts, wobei es unerheblich ist, ob sich in der Flasche Saft, Milch oder Kindertee befindet. Diese Getränke richten selbst stark verdünnt den gleichen Schaden an. Sogar langes Stillen kann zu dieser Kariesform führen. Ursache ist, dass die Kinder meist während dem Trinken wieder einschlafen und den letzten Schluck über Stunden im Mund behalten. Gleichzeitig wird nachts weniger Speichel gebildet, der die Zähne reinigen kann.
Die Karies greift zuerst die oberen Schneidezähne an, dann die hinteren Zähne, während die unteren Schneidezähne am längsten gesund bleiben. Typisch ist, dass zuerst weiße Flecken an den Zähnen entlang dem Zahnfleischrand auftreten, die sich nicht wegputzen lassen. Mit der Zeit verfärben sie sich gelb bis braun. Typisch ist außerdem der äußerst schnelle Verlauf dieser Kariesform.
Was kann ich tun, wenn mein Kind Zahnschmerzen hat?
Wenn der Zahn weh tut, muss er meist repariert werden. Schmerzmittel helfen nur für kurze Zeit und beseitigen nicht die Ursache. Deshalb: Hat Ihr Kind Schmerzen, kommen Sie möglichst schnell in unsere Kinderzahnarztpraxis.
Ich bin schwanger, was muss ich beachten?
Lassen Sie Ihre eigenen Zähne vom Zahnarzt untersuchen und gegebenenfalls in Ordnung bringen. Denn wenn Sie keine Karies haben, sind die besten Voraussetzungen für die Gesundheit der Zähne Ihres Kindes geschaffen.
Außerdem erhalten Sie dabei bereits erste wertvolle Tipps zur Ernährung und Mundhygiene Ihres Kindes.